Musikalische Früherziehung – warum ist Singen so wichtig?
(Beitrag von Ilka Schober, AWO Mobile Familienhilfe MoFa)
Warum singen für Babys und Kleinkinder so wichtig ist
„Backe, backe Kuchen, der Bäcker hat gerufen“ – Wer kennt sie nicht, diese einfachen Lieder und Kniereiter für die ganz Kleinen.
Singen sollte ein wichtiger Bestandteil des Familienalltags sein, denn Singen macht glücklich, sprachlich fit und fördert die geistige Entwicklung des Kindes.
Schon kleine Babys begeistern sich für einfache Töne. Sie lieben Musik und Lieder und genießen es mit ihren Eltern durch die Wohnung zu tanzen. Durch selbst gesungene Wiegen- und Schlaflieder lassen sie sich besser und länger beruhigen als durch Gesprochenes allein.
Das Singen mit Kindern ist mit emotionaler Zuwendung gleichzusetzen. Eltern, die mit ihren Kindern singen, teilen ihrem Kind mehr von ihrer Persönlichkeit und ihren authentischen Emotionen mit, als wenn sie nur mit ihnen sprechen würden. Dies wirkt sich natürlich sehr fördernd auf die emotionale Bindung zwischen Eltern und Kind aus.
Manche Eltern scheuen sich zu singen, weil sie glauben, nicht singen zu können. Aber die eigenen Kinder finden die Stimmen ihrer Eltern immer toll und es interessiert sie nicht, ob Melodie oder Text nicht ganz richtig wiedergegeben werden.
Hauptsache Mama oder Papa singen, wie, ist ihnen völlig egal!
Also traut euch!
Aber nicht nur Babys brauchen das Singen. Beispielsweise singen zweijährige Kinder gern und oft. Besser ausgedrückt, sie erfinden Melodien aus ihrer emotionalen und seelischen Befindlichkeit heraus. Viele Eltern beobachten bei ihrem Kleinkind, dass es „stundenlang“ frei erfundene Melodien singt. Dabei erscheinen uns die Texte des Gesangs meist als „sinnlos“. Jedoch entwickelt das Kind dadurch viele Eigenschaften, von denen einige vor allem in unserer heutigen Zeit immer wichtiger werden: Kreativität, Phantasie, sich selbst hören, mit der Musik in der eigenen Phantasiewelt leben, Entwicklung des Sprachsinnes, Erweiterung des Wortschatzes, eine bessere Aussprache und vieles mehr.
Vielen Erwachsenen ist Singen vor und mit anderen peinlich und diese Hemmungen geben wir leider oftmals an unsere Kinder weiter. Dabei brauchen und lieben Kinder aller Altersklassen das Singen. Singen in Gemeinschaft schüttet Glückshormone aus, fördert Kreativität und Konzentrationsfähigkeit, Sprachgefühl und Wortschatz werden nebenbei trainiert.
Man hat festgestellt, dass Kinder bei Vorschultests besser abschneiden, wenn in ihrer Familie regelmäßig und gemeinsam gesungen wurde. Dabei kommt es darauf an, nicht nur eine CD anzumachen sondern tatsächlich gemeinsam zu agieren. In Verbindung mit Bewegung zum Beispiel bei Kniereitern und Bewegungsliedern macht Singen noch mehr Spaß.
Also traut euch und baut das Singen in euren Alltag ein. Dann werdet ihr feststellen, dass es auch euch selbst gut tun wird.
Es gibt auch Lieder, die Kindern Orientierung und Struktur geben, wie z.B. ein Lied vor dem Essen oder ein Lied beim Zähneputzen oder Aufräumen.
Na dann viel Freude beim Losträllern!
Eure Ilka