Im KHJ Südpol war der Kulturbahnhof Markkleeberg zu Gast
GRIMMA. Im AWO Kinder- und Jugendhaus Südpol durften wir in den Sommerferien zum vierten Mal in Folge den Kulturbahnhof Markkleeberg begrüßen. Spannende Aktionen zum Thema „Real/Unreal“ warteten auf die Teilnehmer – mit Videogerät und Laptop gestalteten sie beispielweise eigene Videos und bearbeiteten Bilder.
Im AWO Jugendhaus in Grimma-Süd waren in der letzten Ferienwoche wieder zwei Kunstvermittler zu Besuch, die ganz praktische Tipps und vor allem Equipment mitbrachten. „Bei uns wurden Werke von fünf verschiedenen internationalen Künstler*innen gezeigt, die sich mit den Themen Nutzung sozialer Medien oder Apps sowie der Selbstdarstellung im Internet auseinandersetzten“, sagt Einrichtungsleiter Maik Soldner. Für die Kinder und Jugendliche findet das Leben auch im Netz statt – Portale wie Tiktok, Instagram oder Twitch sind längst wichtiger als Fernsehen oder Bücher. „Die unterschiedlichen Kunstwerke gaben verschiedene Perspektiven auf das Thema digitale Welt. Das ergibt viele Ansatzpunkte, sich mit den Kindern damit auseinanderzusetzen und eigene Kunstwerke zu schaffen“, sagt Kunstvermittlerin Jessica Arseneau. Denn die digitale Welt sei größer, als nur ein paar Apps, die wir alle kennen. Das werde in den Arbeiten deutlich.
„Die Grenze zwischen digitaler und analoger Welt verschwimmen immer mehr. Für diese Welt wollen wir die Kinder und Jugendlichen stärken“, betont Kunstvermittler Martin Haufe. Seiner Meinung nach werde dieses Themenfeld in Zukunft noch viel wichtiger werden. Es werde unser Leben nachhaltig beeinflussen. Ideen und Interessen der Teilnehmenden wurden immer wieder aufgegriffen, wodurch ganz individuelle Werke entstanden. Sie durften unterschiedliche digitale Technologien ausprobieren, darunter virtuelle Realität, Video, Schnitttechnik oder Bildbearbeitung. Die Kinder sollten die Möglichkeiten, die sich bieten, entdecken aber auch sensibilisiert werden. Denn im Netz lauern auch Täuschung und Hass. „Ein Kunstwerk behandelt das Thema Hate-Speech, was wiederum für uns bedeutet, dass wir uns sehr intensiv mit den Kindern und Jugendlichen zu dem Thema in Gesprächsrunden austauschen müssen“, sagt Jessica Arseneau. Auch über andere Themen der digitalen Welt wurde diskutiert. Es war eine spannende Woche mit tollen Ergebnis – beispielsweise Videos für Youtube und Tiktok. Martin Haufe: „Die Atmosphäre im KJH Südpol, die Arbeit mit den Mitarbeitenden und vor allem mit den Kindern und Jugendlichen hier vor Ort macht sehr viel Spaß, was auch der Grund dafür ist, dass ich bereits das dritte Mal hier im KJH in Grimma dabei bin.“